3 Fragen an... Kristof Männel zur Einführung der DIN SPEC 35255 und ihrer Rolle bei der Qualitätssicherung von Faserverbundkunststoffprozessen

Kristof Männel ist Leiter der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung bei BÜFA Composite Systems. Neben vielen anderen Partnern war er aufgrund seiner jahrelangen Expertise Teil des Konsortiums, das mit der DIN SPEC 35255 ein Regelwerk für die »Qualitätsanforderungen an Faserverbundkunststoffprozesse« entlang der kompletten Composites-Prozesskette entwickelte.

© Kristof Männel
Kristof Männel, Leiter Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung bei BÜFA Composite Systems

Warum war es notwendig, die DIN SPEC 35255 "Qualitätsanforderungen an Composite-Prozesse" zu entwickeln und welche Rolle spielt sie bei der Qualitätssicherung von Faserverbundkunststoffprozessen?

Die Entwicklung der DIN SPEC 35255 war notwendig, da Faserverbundkunststoffe in Branchen wie Automobil, Schienenfahrzeuge, Schiffbau, Luftfahrt und Windenergie aufgrund ihres Leichtbaupotenzials weit verbreitet sind. Der anspruchsvolle Herstellungsprozess erforderte ein normiertes Regelwerk, um die Qualitätssicherung innerhalb der gesamten Composites-Prozesskette zu gewährleisten. Als Matrix-Hersteller sind wir Teil der Wertschöpfungskette und erhoffen uns durch die Norm ein verbessertes Verständnis dieses Werkstoffs. Die Norm spielt eine zentrale Rolle, indem sie standardisierte Qualitätsanforderungen für Faserverbundkunststoffprozesse festlegt, was das Vertrauen und die Marktakzeptanz dieser Technologien erheblich steigert.

Wie gestaltete sich der Arbeitsprozess bei der Entwicklung der DIN SPEC 35255, und welche Herausforderungen mussten im Konsortium überwunden werden, um ein einheitliches Regelwerk zu schaffen?

Der Arbeitsprozess bei der Entwicklung der DIN SPEC 35255 war eine gemeinsame Anstrengung des Konsortiums, bestehend aus Industriepartnern, Zertifizierungsstellen und Forschungseinrichtungen. Eine der Herausforderungen bestand darin, entlang der gesamten Composites-Prozesskette ein einheitliches Regelwerk zu schaffen. Das Konsortium musste unterschiedliche Perspektiven und Anforderungen der Partner integrieren, um eine umfassende Norm zu entwickeln, die die Vielfalt der Faserverbundkunststoffprozesse und die Materialbandbreite abdeckt.

Welche Bedeutung haben Partnerschaften in der Branche für die erfolgreiche Einführung und Umsetzung von Normen wie der DIN SPEC 35255, und wie hat die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie BÜFA den Prozess beeinflusst?

Partnerschaften spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Zusammenarbeit wie beispielsweise der Einführung neuer Normen wie der DIN SPEC 35255, insbesondere in einer Branche, die ständig nach Innovationen strebt. Die Vielfalt der industriellen Erfahrungen entlang der Wertschöpfungskette, das Know-how der Partner und ihre Beteiligung an der Normenentwicklung tragen dazu bei, ein praxisnahes und anwendbares Regelwerk zu schaffen. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie BÜFA während des Entwicklungsprozesses hat dazu beigetragen, praktische Einblicke und spezifisches Fachwissen zu integrieren. Diese Partnerschaften schaffen nicht nur eine breitere Akzeptanz für die Norm, sondern tragen auch dazu bei, dass sie den tatsächlichen Bedürfnissen und Herausforderungen der Industrie gerecht wird. Während die Norm noch neu ist, legen solche Partnerschaften eine solide Grundlage für ihre zukünftige Relevanz und Akzeptanz in der Industrie.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Männel!

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