
Für die meisten hochbelasteten strukturellen Verbindungen sind Haftklebstoffe und die Klebebänder, in denen sie eingesetzt werden, den strukturellen Klebstoffen wie beispielsweise Epoxiden, Acrylaten oder Polyurethanen noch unterlegen.
Für viele semistrukturelle Anwendungen aber sind die Eigenschaften der modernen Produkte aus dem breiten Angebot der Klebebandhersteller oft ausreichend. Dazu gehören z. B. die Montage von Schutzleisten, Dämpfungs-Versteifungselementen oder Außenspiegeln im Fahrzeugbau, Anwendungen im Fenster- und Fassadenbau, oder Spiegelklebungen im Möbelbau.
Seit einigen Jahren bietet das Fraunhofer IFAM mit dem Kurs »Adhesive Tape Bonder« - Kurs für Klebebandanwender (kurz: ATB) die Möglichkeit, mehr über Klebebänder, ihre Eigenschaften und Verarbeitungsweise zu erfahren, als dies bisher im Rahmen der DVS-Kurse geschieht.
Da die angebotenen Kurse zum Klebfachkraft (EAS) bzw. zum Klebfachingenieur/Klebtechnologen (EAE/ABT) bereits sehr voll gepackt mit Lernstoff sind und das Thema Klebebänder mehr und mehr auch für die schon länger als Klebaufsichtspersonal in ihren Betrieben tätigen Personen an Bedeutung gewinnt, bieten wir in diesem Jahr – unterstützt durch Mitarbeiter bedeutender Hersteller für industrielle Klebebänder (Lohmann, 3M) und an deren Standorten wieder diese Weiterbildung an.
Für die Auswahl der Inhalte wurden die Anforderungen der Richtlinie DVS 3320-2:2019-01 Qualitätsanforderung in der Haftklebebandanwendung für permanente klebtechnische Verbindungen zugrunde gelegt. Diese steht im Einklang mit der DIN 2304-1 und der EN ISO 21368 und konkretisiert bzw. ergänzt diese Normen, wo spezifische Regelungen im Einsatzbereich von Haftklebebändern notwendig sind.